Die Ortschronik von Hainewalde

In einer Gemeindevertretersitzung des Jahres1983 hatte die Frage einer Chronikschreibung zur Diskussion gestanden. Daraufhin wurde ich von einem ehemaligen Abgeordneten angesprochen, ob ich gewillt sei, diese Aufgabe zu übernehmen.Nach längerem überlegen, denn mir war bekannt, welche Aufgabe auf mich zukommt, sagte ich zu und wurde auch als ehrenamtlicher „Ortschronist“ bestätigt. Ich habe nun versucht, alles wesentliche, was sich da in den nahezu 670 Jahren seit Ersterwähnung ereignete, zusammenzutragen, zu erfragen und schriftlich festzuhalten. Hierbei wurde mir erlaubt, das kleine „Jahrbüchlein“ vom ehemaligen Pfarrer Herrn Wilhelm Dornick, welches von ihm bis zum Jahre 1865 geschrieben wurde, zu Hilfe zu nehmen. Pastor Dornick war übrigens am 02. April 1865 für seine 50-jährige Amtstätigkeit in unserer Gemeinde von seiner Majestät mit dem Ritterkreuz des Albrechts-Ordens beschenkt worden. Ihm sei daher auch nochmals für diese unermüdliche Arbeit gedankt. Seine Aufzeichnungen dienten mir ja schließlich als Grundstock für die Erarbeitung dieser Chronik.
Ich habe nun in diesen nahezu 10 Jahren versucht, alles Wesentliche, was es zu berichten geben müsste, festzuhalten. Eine große Hilfe boten mir dabei auch die noch vorhandenen Gemeindeprotokollbücher aus den Jahren 1847 bis 1894 (umfassend 2565 Seiten). Unzählige Aussprachen und Befragungen waren erforderlich. Dabei wurde ich von einzelnen Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung, besonders von Frau Rößler und Herrn Bartsch und auch vielen anderen Bürgern gut unterstützt, wofür ich diesen ganz herzlich danken möchte. Vorweg soll auch gesagt sein, dass diese Chronik keinesfalls als ein vollständiges Werk betrachtet werden kann. Was heute geschieht, ist ja bekanntlich schon morgen Geschichte. Man möge mir also verzeihen, wenn doch hier und da noch eine Lücke bestehen sollte. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn recht viele Bürger und Freunde unseres Ortes beim Lesen dieser Chronik Gefallen finden würden. Diese Chronik ist in chronologischer Folge aufgebaut.

Die Gründung und älteste Geschichte von Hainewalde ist unbekannt. In vorchristlicher Zeit war vielleicht ein Götzenhain in der Nähe. Alt ist unser Dorf, denn. bereits 1326 wurde Otto Plepanus in Heynewalde, in einer Urkunde als Zeuge erwähnt.

1326, wo es als Kirchdorf bezeichnet wurde, ist demnach auch als Gründungsjahr für unseren Ort zu betrachten

Die ersten Bewohner kamen aus Hessen, Franken und Thüringen. Hainewalde wird wohl so genannt nach dem Führer eines Kolonistenzuges, der Henner, Heiner oder Heinrich hieß.

Ursprünglich war es eine reine Bauernsiedlung nach Art der südlausitzer Gebirgsdörfer im rechten Reihendorfstiel. Hainewalde liegt etwa zwei Stunden westlich von der Kreisstadt Zittau und schlängelt sich in einer Ausdehnung von mehr als eine Stunde – fast 5 km — in dem malerisch reizenden Tale der Mandau, einem Nebenfluss der Lausitzer Neiße, dahin. Es liegt an der im Jahre1868 eröffneten Eisenbahnlinie Zittau – Großschönau– Varnsdorf – Eibau, rings eingeschlossen von größeren Dörfern der dichtbesiedelten Südlausitz und hat eine Höhenlage von 280 Meter (Roschertal) und 509 Meter (Gipfel des Breiteberges). Die Bewohner finden in der Landwirtschaft zum geringeren Teil, zum größeren in der Industrie Beschäftigung. Sie verrichten diese im eigenen Ort, auch in dem angrenzenden, durch seine frühere Damastweberei – heutigen Textilindustrie – bekannten Nachbarort Großschönau oder in Zittau. Im 13. Jahrhundert erfolgt die Besiedlung der südlichen der mittleren Oberlausitz. Es war die Zeit der Entstehung der deutschen Reihendörfer und Städte. Bautzen dagegen-damals von Slawen bewohnt – wurde schon im Jahre 1002erwähnt.

 

1384

wurde Hainewalde als unter dem Diaconal zu St. Johann in Zittau stehend, genannt und es gab 7gr. Bischofszins.

1396

wurde Hainewalde in einem Verzeichnisse der Zittauer Weichbilde gelegenen Ortschaften aufgeführt.

1420

und in den folgenden Jahren, in welchen die Hussiten häufig in die Zittauer Gegend einfielen, hatte wahrscheinlich auch Hainewalde manche Drangsal erlitten.

1426

wurde Hans von Warnsdorf auf Haynewalde als Bürger erwähnt.

1430/1431

war ein überaus strenger Winter.

1443

an der Pest in Zittau täglich 30 bis 80 Menschen, einmal an zwei Tagen sogar 300

war es wieder sehr kalt.

1463

starben 1467am 8. November, wurden die Hussiten am Breiteberge, an welchem sie mit großer Beute vorbei nach Böhmen zogen, von den im Gehölz versteckten Zittauern angegriffen, so daß150 Mann auf dem Platze blieben.

1475, 1496, 1508 und 1509

waren ebenfalls schlimme Pestjahre.

1516

wurde Donat Winter, Richter von Haynewalde , als Zeuge erwähnt.

1529

wurde Tyll Knobel mit Haynewalde belehnt.

1546

am 20. September wurde Ullrich von Nostitz mit Haynewalde belehnt.

1552

Am 13. Oktober starb d. Ullrich von Nostitz auf Haynewalde, Großschönau, Unwürde, Ruppersdorf Oberoderwitz, Bertsdorf, Georgewitz und Großschweidnitz;

1542 Amtshauptmann in Bautzen, 1549 Landeshauptmann. Herrschaft wurde sein Sohn Christoph von Nostitz.

starb Johann Friedrich Lehmann, Stadt– Schul-und Landphysikus in Meißen, geb.1646 in Haynewalde.– der Januar war so bitter kalt, daß in Zittau sämtliche Brunnen zugefroren waren. Der Eispanzer von Mandau und Neiße reichte fast bis auf den Grund. Viele Menschen und Tiere kamen bei dieser Kälte um.111

1558

stritt man Zittauer seits mit dem Herrn von Haynewalde, der in den Sümpfen hinter Bertsdorf holzen wollte, aber von hinausgezogenen Bürgern zurückgewiesen wurde.

1560

wurde ein Teil der Straße vom Kummersberge nach Pethau zu, gepflastert, wozu Hainewalde sechs Fuder Steine führte.

1564

am o2. April wurde Peter Arnsdorf, Richter von Haynewalde von einem Knecht erstochen.

– hatte von Nostitz, einer der ersten Junker hier in Haynewalde, das alte Wasserschloss erbauen lassen. Dasselbe wurde 1780 abgerissen. Das verwitterte, noch bis zum Jahre 1990 bewohnte Gebäude, war das Torhaus und diente bis zum Jahre 1856 als Gefängnis und Gericht.

1566

wurde angeordnet, wegen der Türkenkriege, im ganzen Lande früh eine viertel Stunde lang mit der Betglocke zu läuten, daß jedermann Gott um die Abwendung der Gefahr, kniend , anrufe.

1568

am 27. Januar herrschte hier eine große Kälte, wie sie seit Menschengedenken nicht gewesen.

1574

gründete hier Christoph von Nostitz die erste Landbrauerei. Die Besitzer von Ruppersdorf, Oderwitz, Spitzkunnersdorf und Hörnitz folgten diesem Beispiel.

1575

gab es einen langen dauerhaften Streit zwischen dem Herrn von Nostitz und der Stadt Zittau wegen des Bierbrauens.

1576

am 10. Februar starb Christoph von Nostitz, geboren war er 1533

1578

wurde Hans von Belwitz, Vormund auf Haynewalde, erwähnt.

1595

am 17. August wurde ein Haus, in welchem sich ein Bäcker und sieben andere Personen befanden, vom Wasser weggeführt. Der Richter, welcher diese Leuteretten wollte, ertrank mit ihnen zugleich. Hochwasser gab es hier wie auch in Zittau und Oderwitz.

1599

war das schlimmste Pest Jahr – in und um Zittau starben 8000 Menschen.

1616

war große Hungersnot in Haynewalde und Umgebung

1617

am 27. Mai starb Wolfgang Engelmann, Pfarrer in Großschönau, im 83. Lebensjahr und 61Amtsjahre, zu dessen Zeit Haynewalde Filial von Großschönau war

Kaspar Holstein, Pfarrer in Crostau, wurde Pfarrer in Haynewalde.

1618–1648

Im 30– jährigen Kriege, waren öfters kaiserliche-und schwedische Truppen in der Zittauer Gegend, wobei es an Lieferungen und dergleichen nicht fehlte.

1622

den 29. Juli, wurde Hans Ulrich von Nostitz mit Haynewalde belehnt.

Am 14. Dezember, wurde Hans Bernhard von Gersdorff auf Bischdorf von dem Nostitz auf Haynewalde bei entstandener Streitigkeit so verwundet, daß er am folgenden Tage starb. Deshalb flüchtete Nostitz und mußte später Haynewalde an die Familie von Gersdorff abtreten. Nach diesem Jahr gab es keine Religionsverfolgung mehr.

1625

wurde Pfarrer Holstein wegen Calvinismus vom Amte removiert (enthoben). Johann Calvin1509–1564; aus seiner Lehre mit Zwingli entstand die reformierte Kirche. Christoph Ziegler, der1624 in Oschatz in Böhmen der evangelischen Religion wegen, vertrieben worden war, wurde hier Pfarrer.

Christoph von Gersdorff wurde mit Haynewalde belehnt.

1630

den 05. Januar, wurde m Kretscham zu Pethau Friedrich Förster, der Richter von Haynewalde, von Georg Neumann, Richter in Bertsdorf, mit einer hacke so auf den Kopf geschlagen, daß er am anderen Tage starb. Der Täter flüchtete, erhielt aber endlich sicheres Geleit und verglich sich mit der Witwe des Förster.

1631

Michael Specht, geboren 1606 in Schönau, wurde hier Pfarrer.

1632

griff die Pest weiter um sich, am Zittauer Gymnasium starben von acht Lehrern fünf.

1635

den 11. Juli, wurde ein Friedensdankfest wegen des zwischen dem Kaiser und dem Churfürsten von Sachsen zu Prag geschlossenen Friedens gefeiert.

Pastor Specht kam als Pastor nach Seidenberg, wo er 1670 verstarb. Sein Nachfolger in Haynewalde wurde Balthasar Pursche, vorher Pfarrer in Oppach, geboren in Kaiserswalde in Böhmen.

– den 30. Mai, erfolgte der Friedensschluß zwischen Sachsen und dem Kaiser zu Prag. 1636

kam die Oberlausitz an Kursachsen, zuvor gehörte sie zu Böhmen.

1639

den 7. September, wurde einer von Dittelsdorf, Michel Räbisch, der einen von Adel zu Haynewalde, des alten Herrn von Gersdorff Sohn, ermordet und Straßenraub begangen, in Zittau mit dem Scherte gerichtet und aufs Rad gelegt

1642

starb Pastor Pursche. Sein Nachfolger wurde Martin Lehmann, geboren in Sandau in Böhmen.

1650

fiel von Pfingsten an bis in den Herbst fortwährend Regen, alles wurde Morast, und das Getreide verdarb vollständig.

1651

Martin Lehmann kam als Pfarrer nach Zwochaubei Leipzig, wo er 1675 verstorben war. Ihm folgte Zacharias Seeligmann, geboren 1627 in Chemnitz

.–den 20. April hatte Hans Ullrich von Nostitz auf Ruppersdorf und Oderwitz den Rittmeister von Kyaw, im Reiten nach Haynewalde, totgeschlagen, man sagte, aus Unvorsichtigkeit.

1623–1652

Um diese Zeit vermehrte sich die Einwohnerzahl um etwas durch den Zuzug von böhmischen Exulanten. Diese verließen infolge der Gegenreformation zu Tausenden ihre böhmische-schlesische Heimat. um sich im damaligen Preußen und Sachsen niederzulassen. nach Zittau etwa 1000.

1653

Haynewalde hatte 84 1/10 Rauche, das heißt steuerbare Grundstücke.

1654

am 3. Februar, baten die Exulanten den Rat der Stadt Zittau, ihnen eine Kirche einzuräumen.

1655–1656

in diesem Winter war die Spree in Berlin vier Monate zugefroren.

1656

starb Christoph von Gersdorff auf Haynewalde. Sein Enkel, Christoph Ernst von Gersdorff, wurde neuer Besitzer

–den 21. April, wollte der Förster von Haynewalde einem Fuchs am Spitzberge nachkriechen, wobei er von einem ihm auf den Leib rollenden Stein erquetscht wurde.

1657

Johann Weber wurde Schulmeister und Organist. (erstmals war von einem Schulmeister die Rede)

1661

am 1. Januar soll nach Zittauer Eintragungen Baumblüte gewesen sein.

1663

am 20. Februar verheiratete sich Christoph Erst von Gersdorff auf Haynewalde mit Blandine, geb. von Rüdiger, verwitwetete von Maxen auf Spitzkunnersdorf, wodurch dieses Dorf mit Haynewalde eine Herrschaft erhielt.

Zacharias Seeligmann wurde Diaconus in Zittau, wo er als Archidiaconus 1687 starb. Sein Nachfolgerin Haynewalde wurde Jacob Clemstein, geb. in Bautzen. Die Kirche wurde im inneren renoviert, auch die herrschaftliche Stube darin gebaut. — von diesem Jahr wurden hier die Kirchenbücher geschrieben.

1666

den 13. Juni, ertrank bei großem Wasser ein Mann.

In Warnsdorf waren 12 Personen ertrunken. Eine derselben, Elisabeth Marschner, 3 Jahre alt, wurde hier im Wasser gefunden und mit den übrigen, teils in Herwigsdorf, Pethau und Zittau aufgefunden, in Warnsdorf begraben.

1667

Schulmeister Weber kam als solcher nach Niederoderwitz. Sein Nachfolger hier wurde Johann Georg Schön, gebürtig von Görlitz

–den 13. Mai, starb Christoph Ernst von Gersdorff im 34. Lebensjahre.

Belehnt wurden mehrere Vettern von Gersdorff mit Haynewalde.

1670

Um diese Zeit gab es hier schon die ersten Weihnachtsbäume.

Frau Blandine von Gersdorff, geb. von Rüdiger, wurde mit Haynewalde belehnt und verheiratete sich im folgenden Jahre mit Eleutherius von Temritz.

1677

im Februar, war es hier warm wie im Sommer.

1678

Jakob Clemstein kam als Pfarrer nach Cunewalde, wo er 13 Wochen danach verstarb. In Haynewalde wurde Pfarrer Gottfried Christian von Lankisch, geb. war er am 31. Dezember 1651 in Großschönau.

1680

wurden vom Juli an, wegen herrschender Seuchen, wöchentlich zwei Betstunden gehalten, auch sechs Bußtage in diesem Jahr gefeiert.– Die Herrschaft verordnete, die Sechswöchnerinnen sollten bei ihrem Kirchgange die Kinder mit in die Kirche nehmen.

– den 9. Juli, traf ein Blitzschlag die Kirche und ging von der Spitze des Turmes bis ins Innere. Die Spitze fing an zu rauchen, das Feuer wurde aber glücklich von dem Zimmermann Hans Tannert gelöscht, der mit seinen drei Gehilfen 3 Taler Belohnung erhielt.

1681

den 30. Juli, wurde ein Dankfest wegender Befreiung Sachsens von der Pest gefeiert.

1683

den 11. März, stand der Maurer Georg Herrgesell vor Gericht und wurde wegen angeblicher Zauberei, Morddrohung und Flüchen zum Scheiterhaufen, ewiger Landesverweisung du Halseisen verurteilt. Doch wurde das Urteil auf vierwöchiges Gefängnis, 4 Thaler Strafe und öffentliche Abbitte in der Kirche gemildert.

1684

Gottfried Christian von Lankisch wurde Mittagsprediger in Zittau und starb dort 1722 als zweiter Diakonus. Sein Nachfolger in Haynewalde wurde Zacharias Riedel, geb. 1656 in Zittau.

1686

den 19. Februar, starb Eleuter von Temritz. Seine Witwe Victoria Tugendreich, geb. von Kyaw wurde den 20. März von einer Tochter entbunden ; wofür, weil seit 83 Jahren keiner Herrschaft hier ein Kind geboren worden war, den 25. März ein öffentliches Dankfest gefeiert wurde.– Der sogenannte Kirchensteg wurde gebaut und dabei festgesetzt: Die Kirche habe künftig dazu das nötige Holz, solange taugliches im

1688

Zacharias Riedel wurde Pfarrer in Bertsdorf, wo er den 15. Februar 1721 starb. Christoph Lehmann, geb. 1661 in Hoyerswerda und seit 1687 in Nostitz tätig, wurde hier Pfarrer.

1689

am 21. Mai, war in Zittau der Wundermensch zu sehen. Er sei schön von Gesicht, habe krause schwarz-braune Haare am Körper, seine Füße seien beschuppt und haben die Farbe einer Schildkröte, und er spreche sieben Sprachen, berichteten die Zittauer. –den 11. August, fiel bei starkem Gewitter zwischen Großschönau und Waltersdorf ein Wolkenbruch, der vielen Schaden verursachte. Die dadurch entstehende Flut, ¼ Elle höher als 1666, führe die Brücke beim Hofe und sämtliche Stege mit sich fort.

1692

den 1. Januar, wurde er im Pfarrhause geboren, Johann Matthäus Lehmann, welcher als med. Arzt in Hoyerswerda starb. den 18. November, brannte Tobias Posselts Bauerngut neben der Pfarre ab. Der Besitzer dieses Gutes und sein Vater verbrannten sich so, daß sie bald nachher starben.

1694

den 28. März, brannte abends 9 Uhr die Wohnung des herrschaftlichen Verwalters, das Malzhaus und die Schüttböden ab, wobei viel Malz und Getreide und des Verwalters Sachen verbrannten.

1696

der Winter war ungewöhnlich warm, von Januar bis März.

1699

den 20. Januar, starb der Schulmeister Johann Georg Schön. Sein Sohn, gleichen Namens, er war1682 geboren, wurde sein Nachfolger.

1700

den 28. April, verheiratete sich die geschiedene Frau von Wehlen mit dem Obrist Otto Ludwig von Canitz. Ein Gärtner erhängte sich auf dem Boden über dem Heu. Der hieb ihm mit dem Beil den Kopf ab und begrub ihn im Busche. Der Sohn erschrak so darüber, daß auch er sich entleiben wollte und angeschlossen werden mußte. In diesem Jahr und den folgenden hatte auch Haynewalde mancherlei Drangsal durch den Schwedenkrieg– Noch traten einzelne Pestfälle auf.

1701

den 6. August, wurde Georg Zeisig aus Bertsdorf, der früher wegen Ehebruch in Untersuchungshaft gewesen, aus dem Gefängnis entwichen, nach Ungarn gegangen, dort als Tagelöhner gearbeitet, eine Frau ermordet und ein Haus beraubt hatte, nachher als Ziegelstreicher in Haynewalde in Arbeit stand, in Zittau gerädert.

1702–1703

wurde ein neues Schulhaus, die Kirchschule, von Otto Ludwig von Canitz erbaut, das alte laut Kirchenrechnung für 17 Taler verkauft.

1703

Frau Viktoria Tugendreich von Canitz — ihr Geschenk – lies das Hospital in Haynewalde erbauen. Neun alte arme Personen konnten nun wöchentlich Geldunterstützungen in Höhe von zwölf bis fünfzehn Neugroschen erhalten und falls sie es wünschten, im Hospitalhaus freie Wohnung, Heizung und Beleuchtung erhalten und das Armenessen, wobei alljährlich 72 Arme auf hiesigem Schlosse mehrere Gerichte, außerdem Geld, Brot und Getränke empfingen. An beiden Stiftungen partizipierten (waren beteiligt) Haynewalde, Spitzkunnersdorf und Niederoderwitz als Kollatur Gemeinden des hiesigen Rittergutes zu gleichen Teilen. – Vom 9. Mai ist das öffentliche Auftreten eines Bruchschneiders (Chirurgen) bekannt. In seiner Bude in Zittau verrichtete er vor einigen hundert Zuschauern an einem Mann aus Olbersdorf seine „Operation“.

1704

wurde in Zittau ein junger Mensch gehenkt, der in Haynewalde auf dem Hofe als Bedienter zwei Pferde gestohlen hatte.– vom 6. Dezember bis 18. Februar 1705 lagen 32 schwedische Dragoner in Zittau und mußte Haynewalde mit Oderwitz für 4 Mann alles Nötige zur Verpflegung liefern.

1705

den 15. April, wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt. (Barock)

1706

vom September bis ins Frühjahr 1708 blieb der Kirchenbau, der Kriegsunruhen wegen, liegen

1707

den 6. Januar, wurde ein Dankfest wegen des mit den Schweden zu Altranstädt geschlossenen Friedens gefeiert. Friedrich Seeligmann, geb. 21. November 1654 in Haynewalde, starb in Dresden als Oberhofprediger, Constistorial-und Kirchenrat.

1708

nach einer Eitragung war es am 11. Januar so warm, daß man Korn aussäte.

1709

starb Johann Friedrich Lehmann, Stadt-, Schul — und Landphysikus in Meißen, geb. 1646 in Haynewalde.

–der Januar war so bitter kalt, daß in Zittau sämtliche Brunnen zugefroren waren.

Der Eispanzer von Mandau und Neiße reichte fast bis auf den Grund. Viele Menschen und Tiere kamen bei dieser Kältewelle ums Leben.

1711

den 07. Oktober wurde die neuerbaute Kirche feierlich eigeweiht. Die sämtlichen Baukosten betrugen 11064 Taler, 10 Groschen, 5,5 Pfenning. Der Kirchturm hat eine Höhe von 93 Ellen =46,50 Meter.

–den 13. Februar starb Caspar Christian Seeligmann, königl. poln. und Chur sächsischer Geheimrat, geb. den 09. Dezember 1652 in Haynewalde.

1714

den 13. Februar starb Pastor Lehmann. Sein Nachfolger wurde Urban Gottlieb Hausdorf, geb. 21. Februar 1685 in Bernstadt auf dem Eigen.

–der Obrist von Canitz gründete die Kirchenbibliothek.

1715

In diesem Jahre wurde auf dem alten Friedhof von dem Obrist von Canitz das aus Sandstein bestehende sehr reich symbolisch figurierte und ornamentierte Gruftgebäude errichtet.

Zuvor soll an diesem Platz das alte Herrenhaus gestanden haben. Es wird vermutet, daß der Bau der Gruft mehr als der Kirchenbau gekostet hat.

1716

Der Schulmeister Johann Georg Schön wurde Schulmeister in Niederoderwitz und starb 1733 als Notar und hiesiger herrschaftlicher Gerichtshalter. Sein Nachfolger in Haynewalde wurde Andreas Müller, geb. 1684 in Neusalza Spremberg, seit 1705 Schulmeister in Crostau.

1717

den 27. Mai starb Frau Obrist von Canitz.

–den 21. Dezember wurde hier Otto Sal. Hausdorf geboren, welcher 1751 als Advokat in Zittau starb.

1718

den 26. Juli zündete ein Blitzstrahl den Kretscham an, und es verbrannte viel Getreide.

1722

wurde im hiesigen Kirchenbuch der erste Haarbodenmacher in der Person eines Friedrich Menschel erwähnt.

Es ist mit Sicherheit dass durch die zugezogenen Exulanten die Haarbodenweberei hier her gebracht wurde.

Die Roßhaarweberei, wie sie auch später die Siebindustrie, wurden nahezu drei Jahrhunderte hier betrieben. Über ihren Ursprung wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts nachgeforscht.

Sehr ausführlich berichtete darüber Herr Dr. phil. Arthur Wündrich in seiner 64 Seiten umfassenden Schrift „Die deutsche Siebmacherei und Roßhaarweberei in ihrer historischen Entwicklung und ihre gegenwärtige Lage, vornehmlich in Hainewalde“

aus dem Jahre 1910. Diesen eigenartigen Industriezweig besaß Hainewalde als einziger Ort, wo derselbe geschlossen und in größerem Umfange, seit alter Zeit auftrat

1723

den 27. Januar wurde Johann Salomo Hausdorf geboren. Als Regierungsadvokat verstarb er in Großenhain.

1724

den 08. Februar starb der Obrist von Canitz. Herrschaft wurde Frau Christiane Tugendreich von Canitz, geborene von Kyaw und deren Gatte von Canitz.

Pastor Hausdorf kam als Pfarrer nach Deutsch-Ossig. Er verstarb 1762 als Primarius in Zittau. Sein Nachfolger in Haynewalde wurde Christoph Gottlieb Redlich, geb. 27. September 1684 in Horka.

–Am 23. Februar gab es sommerliche Temperaturen. Die Leute gingen barfuß, Korn wurde gesät.

1725

Die jeweiligen Getreideernten bestimmten das Leben in früheren Zeiten. Nach ihnen richteten sich immer die Preise. So ist z. B. festzuhalten, saß dieses Jahr ein gutes Getreidejahr war.

1726

dagegen gaben 20 Scheffel Kornsaat nur 8 Schock

13 Scheffel Hafer nur 3 Schock. 9 Gebund

4 Scheffel Gerste nur 2 ¾ Schock.

1727

wurde Balthasar Neumann, Richter in Haynewalde, geboren. Er starb 1774.

1728

den 09. Februar, brannte Christoph Fritsches Bauerngut nebst Scheune und allen Vorräten ab. Das Feuer war beim Kochen zu einem Taufessen entstanden.

1731

wurde auf dem Butterberge ein neugeborenes, lebendes Kind bei einem Haufen Reisig gefunden und in der Taufe Johanna Reisigin genannt. Die Mutter desselben, wohnhaft in Niederoderwitz, wurde erst später entdeckt.

1732

den 29. Mai, war großes Wasser; am 05. Juli noch um eine halbe Elle höher und wurde viel Schaden angerichtet

1733

den 10. Juli, machte das Wasser wieder großen Schaden, da bei Georgental ein Wolkenbruch gefallen war.

–den 29. Juli, schlug früh 8 Uhr das Gewitter in den herrschaftlichen Kuhstall, der mit allen Scheunen abbrannte. Das Vieh war zum Glück ausgetrieben. Viel Heu und Getreide gingen verloren. Es verbrannten auch 800 Scheffel aufgeschüttetes Korn, auch Hafer, Gerste u. a.

1738

den 01. Juli, starb Pastor Redlich. Sein Nachfolger wurde Conrad Schröter, geb. den 20. Mai 1708in Linda.

1740

war strenger Frost.

1741

den 23. November, kamen im Österreichischen Erbfolgekrieges 17 Mann und ein Offizier und später noch 8 Mann, von Prinz Karl Dragoner nach Haynewalde ins Quartier, welche bis zum 02. Februar des folgenden Jahres dablieben. Nachher wurde diese Einquartierung mit 38 Talern vergütet.

1742

den 06. April, bekam ein ehemaliger Bauer, damaliger Häusler, wegen Dieberei den Staubbesen und wurde des Landes verwiesen. In diesem Jahr hatte Hainewalde einige Male preußische Einquartierung.

1743

am 03. März, nahm das Wasser beim Eisgange alle Stege im Dorfe mit fort, bis auf die Hofebrücke und den Obermühlsteg.

den 01. November, früh 1 Uhr, brannte des Bauern Friedrich Wagner, Wohnhaus und Scheune ab, wobei 50 Schock Getreide, vieles Futter, zwei Pferde und alles Rindvieh verbrannten.

1745

im November und Dezember, hatte man einige Male Einquartierung, und zu einer preußischen Kontribution (Kriegssteuer) mußten Kirche und Hospital 52 Taler zahlen.

1746

den 2. Epiphanias wurde ein Dankfest wegen des mit Preußen geschlossenen Friedens abgehalten.

1748

den 5. Mai, wurde in Hainewalde Christian Richter geboren. Er war später Pfarrer in Großschönau und verstarb als Gartenbesitzer in Herwigsdorf.

1749–1755

wurde das herrschaftliche Schloß von Kammerherrn Samuel Friedrich Kanitz überwiegend im Renaissancestile errichtet. Die Erbauer sollen jedoch italienische Barockkünstler gewesen sein!

Am 30. Juni 1749 ward der Grundstein hierzu gelegt.

1753 das Corps de Logis unter Dach gebracht.

1755 war das ganze Schloß abgeputzt und am 16. Juni desselben Jahres der Turm mit einem Stachelknopf, einem halben Mond und einer Sonne, anstatt der Wetterfahne geziert. Der Stachelknopf mußte am 4. Oktober 1781 einem einfachen Knopfe weichen, da ersterer mit seinen Stacheln einem Blitzableiter zu nahe gekommen wäre.

Letzterer wurde als einer der ersten in der Oberlausitz tags darauf errichtet.

Hinsichtlich des 4 Zentner schweren und fast 90 Ellen langen Blitzableiters ist besonders zu erwähnen, daß er in einer eigens zu diesem Zwecke auf dem Viehhofe eingerichteten Esse, aus dem ganzen geschmiedet wurde, was bei den vielen Absätzen des Schloßturmes seine Schwierigkeiten bereitete.

Der Schloßgarten war mit großen kosten angelegt und mit besonderer Liebe gepflegt worden.

1749

den 26. Oktober, wurde Samuel Conrad Schröter in Haynewalde geboren. Im Jahre 1814 verstarb er als Schulkollege in Oschatz.

1750

war wohl feine Zeit, auch im folgenden Jahre. Das Korn galt 1 thlr. 12 gr., das Seidel Butter 2 gr., ein Stück Garn 9 gr.

In diesem Jahre hatte Hainewalde 24 Bauergüter, 17 Gärtner und 163 Häusler.

den 10. Juni, bekamen zwei Männer wegen Diebereien den Staubbesen, worauf sie des Landes verwiesen wurden.

1751

den 17. März, starb in Hirschberg Dr. med. Gottlob Christian von Lakisch. Er wurde am 27. März in Haynewalde geboren.

den 09. Juli, gab es ein mächtiges Schloßen– Unwetter. 549 Scheffel Korn= 871 Thlr. war der Schaden.

1753

den 31. August, war nach langanhaltendem Regen wieder eine große Wasserflut.

1755

In Leipzig starb Dr. jur. und Professor Christian Schön, er war 1677 in Haynewalde geboren.

1756

Konrad Schröter kam als Pfarrer nach Niederoderwitz wo er den 01. März 1763 starb.

In Haynewalde folgte ihm im Alter Christoph Gottlieb Elger, geboren 1792 in Spitzkunnersdorf und Pfarrer daselbst seit 1734.

Der in diesem Jahre begonnene Siebenjährige Krieg brachte oft Einquartierungen, Lieferungen u. a.

1757

den 23. Juli, mußte der Gottesdienst ausgesetzt werden, weil zwei Kroaten nahe bei der Kirche Plünderns wegen, erschossen wurden und ein dritter Spießruten laufen mußte.

Im August sollten ins kaiserliche Lager bei Kleinschönau 2000 Gebund Heu zu 11 Pfund geliefert werden, doch wurden 5000 Pfund abgehandelt.

1758

den 03. August, wurden am Namenstage des Landesherrn Schloß und Garten mit 2700 Lampen illuminiert.

1760

gab es des Öfteren Einquartierungen kaiserlicher Soldaten.

In diesem Jahre war Teuerung: Es galt Korn 4 thlr., Weizen 6 thlr., Gerste 3 thlr.,

Hafer 2,5 thlr., das Seidel Butter 5–6 gr., Fleisch aller Art 3 gr., Alles ward noch teurer.

1761

das Korn kostete 7 thlr., 16 gr., Weizen 9 thlr., Gerste 6 thlr., Hafer 3–4 thlr.,

Erbsen 8 thlr., Der Zentner heu kostete 2 thlr.16 gr. das Schock Stroh 6 thlr., das Pfund Butter12 gr., das Pfund Flachs 12 gr., das Stück Garn 22 gr.,

den 12. Januar, starb Gottlieb Elger. Ihm folgte im Pfarramte Daniel Neumann.

Bis etwa Mitte dieses Jahrhunderts wirtschafteten die Pfarrer selbst; d. h., sie hatten Rinder und Pferde und sonstiges Kleinvieh.

1761

M. Neumann war 1717 in Haynewalde geboren, dann 1747 P. Subs. in Ulbersdorf,

1756 Pfarrer in Spitzkunnersdorf.

den 07. Juni, wurde Karl Gottlieb Weicker in Haynewalde geboren und war dann von 1792 an Pfarrer in Arnsdorf, wo er auch 1822 starb.

1762

den 18. Januar, starb der Kammerherr von Kanitz; Herrschaft wurde sein Sohn, der Landkammerrath von Kanitz.

1763

den 21. März, wurde nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges ein Friedensdankfest gefeiert. In demselben hatte Haynewalde die kaiserlichen Truppen und ins Landes-Commissariat geliefert: Scheffel 1469 Hafer, 4478 Portionen Brot zu zwei Pfund, 4453 Zentner Heu, 55 Schock Stroh, 12Klafter Holz, 385 Zentner und 14 Scheffel Mehl, auch 4200 zweispännige Fuhren getan.

An preußische Truppen wurden geliefert: 3 Scheffel, 1 Metze Korn, 220 Scheffel Hafer,

104 Zentner Heu, 4 Schock Stroh, 1080 Portionen Brot, 1 Zentner, 11 Pfund Betten,

74 Taler Rekrutengelder und 400 Taler Contribution. Auch getan wurden 405 zweispännige Fuhren und gestellt worden 62 Schatzgräber, darüber noch Einquartierungen, Requisitionen u. a.

1764

In Freiberg starb der geschätzte Orgelbauer J. Georg Schön, der 1706 in Haynewalde geboren wurde.

1766

war am 03. und am 23. Juli große Wasserflut.

1768

beschädigten Stürme viele Dächer, auch das hiesige Kirchdach.

1769

den 01. November, gebar Johann Christoph Fritsches (Häusler) Ehefrau drei Töchter, von welchen zwei tot geboren wurden, das dritte bald nach der Geburt starb. Die Mutter starb am folgenden Tage.

1770

war es im Februar so trocken, saß man ackern konnte. Vom 16 bis 25. März lag tiefer Schnee.

den 04. April, löste sich bei anhaltender Nässe von einem Berge im Niederdorfe ein Stück Erdreich,30 Schritte lang und zwei Ellen tiefe ab, riss von Gottfried Flammigers Haus den hinteren Teil ab und führte ihn bis in den Bach, nur die Stube blieb stehen.

den 09. und 10. September, war eine große Wasserflut.

1771

fiel am 24. März viel Schnee, der bis in die ersten Tage des April liegen blieb, wodurch viele Vögel ums Leben kamen. Vom 16.bis 18. April waren nochmals starke Fröste.

Das Korn galt im April 6 Taler; im Juli 10 Taler.

1772

war der Mangel noch größer. Januar bis Juli galt das Korn 8 Taler, 12 Groschen. nach der Ernte fiel es auf 4 Taler, aber es war großer Geldmangel. Bei der Teuerung entstanden auch viele Krankheiten und Haynewalde verlor in diesem Jahr 143 Personen durch den Tod.

Einem Beitrag des Zittauer Museumsleiters, Herr Winter, abgedruckt in der

„Sächsischen Zeitung“ ist folgendes zu entnehmen:

„Die Hungerjahre 1770–1772“

Die ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse in den Jahren 1770 bis 1772 verursachten in weiten Teilen Europas Missernten. Der Herbst 1769 war außerordentlich nass, und im Frühjahr 1770 kam wegen der starken Schneefälle das Korn verspätet in den Boden. Hohe Kältegrade herrschten in dieser Gegend. Die Bäche froren aus, und die Mühlen standen still. Um nicht zu verhungern, mußten die Feldfrüchte noch halb unreif geerntet werden.

In einem zeitgemäßen Bericht hieß es: Unzeitig und bei dem Ofenfeuer halb getrocknet, mußten die auf dem Halme ausgewachsenen Früchte der verhungerten Armut zur stillenden Nahrung dienen. Der andere wenige Vorrat wurde nass in die Scheune gebracht. Das Geströtze (gemeint ist das Stroh), konnte fast zu keinem Futter gebraucht werden. Ersteres war dem Vieh und letzteres dem Menschen gefährlich. Der tatsächliche Grad des Rückganges der Ernte für unsere Gegend ist nicht bekannt, aber man kann ihn auf ein Drittel des normalen Ertrages schätzen. Dies hatte Folge, daß die Getreidepreise rapide anschwellten. Da Böhmen die Weizenzufuhr gestoppt hatte, mußte ab 1770 in der Zittauer Brauerei die Herstellung von Weizenbier generell eigestellt werden. Katastrophale Auswirkungen hatten die Missernten und die Preiserhöhungen in den Ratsdörfern, in denen sich aus dem ländlichen Nebengewerbe ein Exportgewerbe entwickelt hatte.

Dadurch reichten die kargen Einnahmen der ländlichen Weber nicht aus, um das teure Brotgetreide kaufen zu können.

Das Stück Leinewand oder eine Wochenproduktion brachte dem Weber sechs Groschen. Im Jahre1770 kosteten aber zehn Pfund Brot schon sechs Groschen. Im Dezember hatten fünf Pfund gar gleichen Preis

Viele Hausweber starben am Hunger und Mangelkrankheiten.

Neben dem Jahre 1757 ist 1772 das Jahr mit dem höchsten Sterbeüberschuss im 18. Jahrhundert. (862 Gestorbene und 260 Geborene im Kirchenbezirk Zittau)

Auf dem Lande war die Armut so groß geworden, daß man für die Verstorbenen keine Särge kaufen konnte und Verhungerte in Schräken begraben wurden.

1772 hatte sich die Einwohnerzahl Kursachsens um rund sechs Prozent oder 100.000 Menschen verringert. (Dennoch lebten zu dieser Zeit in Kursachsen etwa 1,7 Millionen Menschen)

1771 ist auch das Jahr, da in unserer Gegend erstmals Kartoffeln erwähnt wurden, deren feldmäßiger Anbau in England schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts üblich war, und die als Nahrungsmittel ab 1680 im Vogtland festzustellen sind.

Ein Maß „Erdäpfel“ kostete in Zittau 1772 einen Groschen.

Die Anspruchslosigkeit der Kartoffel und die einfache Art des Anbaues begünstigte danach ihre schnelle Verbreitung.

Neben dem für die Weber zuerst spürbaren Preisanstieg schwächte natürlich der allgemeine Kaukraftschwund das ländliche Gewerbe beträchtlich.

Die Nachfrage nach ihren Produkten sank. Viele der ohnehin nur von der Hand in den Mund lebenden Dorfhandwerker wurden ihre Erzeugnisse nichtmehr los. Sie mußten die

Produktion drosseln. So häuften sich Klagen über mangelnden Absatz und Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Bettler stieg, die völlig entkräftet und oftmals vergeblich auf Almosen warteten.

Ab Karfreitag 1772 wurde im Franziskanerkloster in Zittau an die Notleidenden Brot verteilt.

800 Bedürftige erhielten täglich ein halbes Brot, Kinder ein viertel Brot. Die Hausbettelei wurde durch die Stadtwache streng unterbunden. Um die Preise stabil zu halten, ließ der Rat im Gasthaus „Zur Sonne“ Korn zu sechs bis zu achteinhalb Taler verkaufen. Während die Masse der Menschen in Elend dahin vegetierte, vermochten sich einige an der Naturkatastrophe zu bereichern. Das waren jedoch in erster Linie auswärtige Getreidehändler.

1773

War ein schöner Frühling, zwischen dem 4. und 11. Juni erfroren aber manche Gartengewächse.

Am 18. Juni kam ein großes Hagelwetter, welches alle Früchte in den Boden schlug, daß man nicht sah, wo etwas gestanden hatte. Bäume und Gebäude litten sehr und die Wiederherstellung der Fenster auf der Mittagseite der Kirche, Pfarre und Schule betrug 120 Taler.

Der Hagel war bis 4 Loth schwer und blieb im Schatten fast acht Tage liegen.

842 Scheffel Wintergetreide und 345 Scheffel Sommergetreide Aussaat wurde gänzlich zerschlagen und 284 Scheffel Sommergetreide zu ¾ vernichtet. (1 Scheffel = altes Flächenmaß =0,25 ha).

In diesem Jahr waren hier 147 Handwebstühle der Haarboden — und Haartuchweberei im Betrieb.

Im Winter kamen auch Maurer und Zimmerleute noch hinzu, daß da mehr als 300 Menschen in diesem Geschäftszweig Arbeit fanden.

1775

Am 7. Juni starb Schulmeister Christoph Michel. Sein Nachfolger wurde Johann Gottlieb Stolle, geboren am 22. Dezember 1732 in Spitzkunnersdorf, dort seit 1763 Substitut– Schulmeister.

1778

Am 15. Juli starb Landkammerrat von Kanitz, und die Güter von Haynewalde u. a. kamen an den Herrn Amtshauptmann von Kyaw.

1779

erfolgte die Bebauung des Butterberges. Das erste Haus wurde da errichtet.

1781

Das Schloß erhielt einen Blitzableiter, den ersten in der Oberlausitz.

 

1782

wurde auch das erste Haus an der Scheibe gebaut.

–Nachrichten über den Blitzableiter an Schloß Haynewalde –

Aus den Oberlausitzer Provinzialblättern 1782 von L. H. Morawek

„Der Nutzern derjenigen Vorrichtungen, die unter dem Namen Blitz-oder Wetterableiter bekannt sind, hat sich bereits durch die Erfahrung dargestellt bestätigt, daß man mehrere sehr merkwürdige Beispiele aufweisen kann, wo Gebäude vor den fürchterlichen Wirkungen des Blitzes dadurch verschont geblieben, daß entweder der Wetterstrahl vermittels des Ableitens veranlasset worden, eine unschädliche Richtung zu nehmen, oder wie es in den meisten Fällen zu geschehen pflegte, die elektrische Materie still und unvermerkt angezogen und abgeleitet wird.

In Betracht dieser unleugbaren Erfahrungen scheint es beinahe befremdet, daß der Gebrauch dieses an sich unschuldigen Mittels, sich wieder die schrecklichen des eines einschlagenden Blitzes in einige Sicherheit zu sehen, nicht schon längst allgemein geworden und das man im Ganzen genommen, noch so wenig Beispiele errichteter Blitzableiter findet.

In der Oberlausitz aber, soviel weiß ich, bis jetzt nicht ein einziger angelegt worden“.

1783

Im Juli gab es in Island einen mächtigen Lava-Massen-Ausbruch. dabei kann ein Viertel der dortigen Bevölkerung ums Leben.

In dessen Folge wurde angenommen, daß dann in ganz Europa einen gar strengen und langandauernden Winter 1783/1784 hatte.

An einem berge im Niederdorfe fing der Schnee auf einem Fleck zu schmelzen, und es stieg Dampf hervor. Man hoffte, eine warme Quelle zu finden. Aber angestellte Untersuchungen ergaben nichts.

–Am 1. August starb M. Daniel Neumann, sein Nachfolger wurde M. Johann Traugott Flössel, geboren am 1. Januar 1732 in Volkersdorf, 1757 Katechet in Meffersdorf und seit 1759 Pfarrer in Fredersdorf bei Zittau.

1784

–nahmen die kirchlichen Examina (Konfirmation) mit der erwachsenen Jugend ihren Anfang.

–Nachfolger des Schulmeisters Stolle, der am 6. Dezember 1788 starb, wurde Gottlieb Benjamin Menzel. geboren 1760 in Friedersdorf bei Zittau. Dieser war seit 1782 Schulmeister in Hochkirch.

1785

wurde die Krähenhütte ausgangs des Augusttales gebaut.

1786

Johann Traugott Flössel kam als Pfarrer nach Niederoderwitz, wo er am 10.Juni 1799 starb.

Sein Nachfolger in Haynewalde wurde Gottlob Friedrich Dornick, geboren am 3. Dezember 1751 in Micka bei Creba, seit1783 Pfarrer in Spitzkunnersdorf.

1788

Am 16. Januar brannte Christian Köhlers Haus in der Hecke ab, wobei Johann Georg Bräuer, 63Jahre alt und seine 66-jährige Ehefrau ihr Leben verloren.

1789

Am 28.und 29. Januar, machten Wasser und Eis beim Eisgange großen Schaden.

Christoph Gottlieb Weickerts Haus im Niederdorfe wurde sehr beschädigt und der Garten zerrissen. Man schätzte den Schaden auf ca. 50 Taler, bei sechs anderen Häuslern im Niederdorfe auf 100 Taler, bei einem Häusler im Oberdorfe auf 30 Taler.

Auch Stege nahm die Flut fort, und man berechnete allen schaden auf 300 Taler.

1791

hatte Haynewalde nach unsicherer Angabe 1243 Einwohner.

1792

Am 3. Oktober kam die Teilung eines seit Jahren strittigen und unbenutzten Stückes Aue zwischen Haynewalde und Großschönau zu Stande.

1793

In diesem Jahr wurde die Schützengesellschaft Haynewalde gegründet.

Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges fand da alljährlich an einem Juni-Wochenende unter den schattigen Kastanien hinterm Hofe ein Schützenfest statt. Dasselbe begann mit einer Bierprobe am Freitag und endete am darauffolgenden Dienstag mit einem Brillant-Feuerwerk.

1794

Am 15. Juni zündete ein Blitzstrahl Johann Friedrich Großers Wohnhaus an.

1795

wurde durch die Teilung eines Bauerngutes die Charlottenruh angelegt.

1796

wurde ein neues Pfarrhaus gebaut.

Am 4. April wurde mit dem Einreißen des alten der Anfang gemacht, an Martini das neue bezogen. Die Baukosten betrugen 2300 Taler.

1802

Unsere Bürger erreichten zu dieser Zeit noch kein so hohes Alter, sonst hätte der damalige Pfarrer Dornick nicht das 50-jährigre Ehejubiläum von Daniel Engler, Einwohner und Zimmermann und dessen Ehefrau Anna Marie geb. Tannert nicht besonders in seinem „Jahrbüchlein“ erwähnt.

Am 26. Mai fiel großer Schnee, so daß Bäume zerbrachen.

1803

Am 4. Juli brachte der Durchbruch des großen Seifhennersdorfer Deiches großes Wasser.

Durch die Zerteilung eines Bauerngutes entstand das Augusttahl.

1804

Am 14. Juni kam eine große Flut, welche auch die steinerne Brücke beim Hofe zerstörte.

In diesem Jahr starben 7 Kinder an Röteln.

1805

An den Blattern starben 9 Kinder.

Die Brücke über die Mandau beim Schloße wurde gebaut.

In diesem Jahr war große Teuerung, doch nicht Mangel an Arbeit.

1807

starb Gottfried Großers Ehefrau an den Folgen eines tollen Hundebisses

An Scharlachfieber starben 10, an der Ruhr 5 Kinder.

1808

In diesem Jahr starben 21 Personen an der Ruhr.

1809

Es grassierten die Blattern, wovon 15 Kinder starben.

1811

Am 19. Juni rief Friedrich Ludwig Jahn in der Berliner Hasenheide die gesamte Turnbewegung ins Leben, was als die Geburtsstunde der Turnerei in Deutschland betrachtet werden kann.

1812

Am 12. September früh 5 Uhr brannte Gottfried Halangk Bauers Wohnhaus gänzlich ab.

1813

hatte Haynewalde vom 14. Juni bis 15. August polnische Einquartierung. Von den Offizieren wurde Napoleons Geburtstag am 10.August auf dem Schloß gefeiert.

In diesem Jahre gab es auch viele Lieferungen, Requisitionen und Militärfuhren, wobei auch Pferde und Wagen verloren gingen.

1814

Am 15. April früh 6 Uhr brannte Gottlob Menschels Wohnhaus auf der Scheibe ab.

Am 17. April wurde ein Friedensdankfest abgehalten.

Am 19. Oktober wurde wegen der Leipziger Schlacht eine Dankpredigt gehalten, und der Sieg der Verbündeten über die Franzosen – Text: Psalm 102 14, 20.

am 29. Dezember starb der Amtshauptmann von Kyaw, geboren den 21. März 1770.

1815

Am Sonntage Judika (fünfter Passionssonntag) hielt Karl Wilhelm Dornick seine Antrittspredigt als Pastor Substitut.

1819

Am 21. Januar brannte Christian Stürmers Haus am Breiteberge ab. Der 86 Jahre alte Ausgedingemann wurde dabei mit durchgeschnittener Kehle gefunden.

Am 24. Juni wurde das erste privilegierte Schießen mit Uniformierung der Schützen gehalten.

Der Ros. Fritsche 5-jährige Tochter starb in Folge des Bisses eines tollen Hundes.

1820

In ganz Mitteleuropa herrschte eine schreckliche Kälte, welcher hunderte Menschen zum Opfer fielen.

Der Rhein und die Donau waren volle zwei Wochen vollständig zugefroren.

1821

Den 16. Januar starb der Pastor Senior Gottlob Friedrich Dornick. Sein Nachfolger wurde der bisherige Substitut.

Den 16. Juni starb Herr Ernst August von Kyaw.

Herrschaft wurde Herr Ernst Gustav Herrmann von Kyaw, geboren am 6. April 1806.

1822

Durch ein Legat des Herrn von Kyaw war die Anstellung eines zweiten Lehrers möglich. Als solcher wurde, Johann Traugott Flammiger angestellt, seither Schullehrer in Lückendorf, geboren in Strahwalde.

1823

Den 23. Oktober wurde der Bauer Gottfried Kluttig beim Durchgehen der Pferde so verwundet, daß er nach langer schmerzlicher Krankheit an den Folgen davon starb.

1824

Von der Gemeinde wurde eine neue Spritze angeschafft und das Spritzenhaus erbaut.

Im Herbst gab es einige Male großes Wasser.

1825

wurden die Kirchenglocken umgegossen. Die drei neuen wogen 27 Zentner 73 ½ Pfund.

(= 1386,750 kg) und sämtliche Kosten betrugen 540 Taler, 18 Groschen, den 18. Mai wurden sie aufgehangen.

1826

Am 4. August fand die letzte öffentliche Enthauptung des Bertsdorfer Dienstknechtes Friedrich Heller in Zittau statt. Er hatte seine Braut hinter dem Breiteberg ermordet. Ein Gedenkstein befindet sich an der Katzenhöhe-Straßengabelung.

1827

Den 22. und 23. März kam nach vielen Regen und Tauwetter großes Wasser, wodurch auch die vorläufig bei der Obermühle gesetzte Brücke zerstört wurde.

Die Junker von Haynewalde waren nicht nur die Erb-und Lehnsherren, sondern auch die Gerichtsherren und dies seit dem Jahre 1827, auch von Spitzkunnersdorf und Niederoderwitz. Sie konnten sich alle Schikanen an ihren Untertanen erlauben.

Am 2. Mai traf nach Vollendung der Herrnhuter Chaussee die erste Eilpost in Zittau ein.

1828

Den 21. Januar war bei dem Eisgange großes Wasser, welches in viele Häuser des Niederdorfes drang und den Steg bei Niedermühle fortführte.

Dem 16. Juli fand die feierliche Einholung des neuvermählten Herrn von Kyaw statt.

Dem 16. September brannte nachmittags Johann Gottfried Tannert Maurers Haus im Oberdorfe ab.

In diesem Jahre wurde mit der Erbauung des neuen Schulhauses angefangen und am 6. Juni der Grundstein gelegt. (Hierbei handelt es sich um die einstige kleine Schule – heute der Kindergarten für die 3–6 jährigen).

In diesem Jahre und den folgenden wurden die Straßen nach Großschönau und nach Oderwitz gebaut.

Vom 8. bis 18. November stand ein Militärkommando in Haynewalde, wegen drohender

Rinderpest.

 

1830 In diesem Jahre wurde die neue Schule eingeweiht. Die Baukosten betrugen 2364 Taler, 19Groschen, 2 Pfennig. Im März beim Eisgang gab es wieder großes Wasser, welches im Niederdorfe in die Häuser drang und den Pfeiler bei dem Niedermühlsteg zerstörte. Die Kälte war groß und anhaltend gewesen.

1831 In diesem und folgendem Jahre wurde die Chaussee am Breiteberg gebaut 1832,1849,1866Breitete sich die Cholera-Krankheit aus, besonders stark in Haynewalde, Großschönau und Reichenau.

1832

Im Sommer wurde die neue Brücke bei der Obermühle erbaut.

Es ist dies die noch heute unter Natur-und Denkmalschutz stehende Himmelsbrücke oder auch Ochsenbrücke.

In diesem Jahre hatte Haynewalde 2201 Einwohner in 317 Wohnhäusern.

1833

Johann Gottlob Rösler, Bauerngutbesitzer wurde Richter in Haynewalde.

1834

Ergebnis der Viehzählung: 71 Pferde, 355 Rindvieh, 600 Schafe, 67 Schweine,

245 Ziegen und 54 Bienenstöcke.

1835

Den 7. April starb der Kirchschullehrer Gottlieb Benjamin Menzel. Sein Nachfolger wurde Johann Traugott Flammiger, seither zweiter Lehrer und dessen Nachfolger Alexander Gustav Eduard Helbig, der auch viele Jahre der Protokollant im Gemeinderat war. Seit 1833 war Helbig Substitut (Ersatzmann) seines Großvaters Menzel.

Dem 17. April starb der Kirchschullehrer Flammiger, seine Stelle erhielt Gottlieb Wein, seither Schulmeister in Neu-Eybau.

1836

In diesem Jahre wurde eine Begräbnisgesellschaft errichtet.

1837

Den 18. September verlor Gottfried Hüttig, Gedingehäusler und Tagarbeiter, sein Leben in einer Straße nach Großschönau gelegenen Sandgrube, in welcher er beim Ausgraben des Sandes verrollt war.

1838

Am 5. Februar gab es viel Schnee nd Kälte.

Von Dänemark aus konnte man mit dem Schlitten über die zugefrorene Ostsee nach Schweden fahren.

Den 8. April war großes Wasser –3 Zoll höher als im Jahre 1804.

Seit dem 7. Juli erreichte unsere Gemeinde durch die Landesgemeindeordnung endlich die Selbstverwaltung.

Von da ab erst hatte der Gemeinderat z. B. das Recht, Viebigparzellen als Baustellen zu vergeben, die Dorf Aue als Siedlungsland für kleine Leute zu verpachten, Wegeverbesserungen durchzuführen und den Feuerschutz zu organisieren.

V0m 22. November an standen mehrere Wochen lang 24 Mann Militär, wegen zu großer Unsicherheit, in Haynewalde.

 

 

 

 

1839

Den 31. Oktober wurde das Reformationsfest, als eigentlich sächsisches, mit Aufzügen gefeiert.

Auf Veranstaltungen der Schützengesellschaft und von der Gemeinde gesammelten Gaben, wurden 50 Arme gespeist, auch sämtlichen Schulkindern Schulbücher und Semmeln geschenkt.

In diesem Jahre fanden die ersten Gemeindevertreterwalen statt.

Am 24. Mai wurde nach einleitenden Verhandlungen der erste Gemeindevorstand und zwar Ernst August Dornick angestellt.

Die erste Sitzung des Gemeinderates –16 Personen– fand am 30. Mai 1839 statt.

Sitzungslokal war der „Oberkretscham“, dessen Besitzer war Johann Christian Rößler.

1840

Den 5. Oktober starb in Herwigsdorf Karl Gottlob Michel aus Haynewalde in Folge eines Sturzes vom Dache des „Feldschlößchen“ beim Bau desselben.

(das „Feldschlößchen „ wurde wegen Baufälligkeit nach dem 2. Weltkrieg abgerissen)

In diesem und dem folgenden Jahre wurde die Straße nach Zittau von der herrschaftlichen Brücke an gebaut.

1841

!7 zum Teil Erwachsene starben an den Blattern.

Die Zahl der Haarsiebweber in Haynewalde war 86.

1843

Die neue Empore in der Kirche, über dem Chore, wurde gebaut.

Bewohner in Haynewalde: männlich 1217, weiblich 1354, gesamt 2571,

Haushaltungen: 658.

 

- wird fortgesetzt - 

Vielen Dank an den Ortschronisten Rainer Buttig für die freundlichen Veröffentlichungsrechte auf dieser Webseite. 

Bilder aus Hainewaldes Geschichte

Hier findet Ihre eine Sammlung von Bildern aus der Geschichte von Hainewalde. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an den Ortschronisten von Hainewalde, Herrn Rainer Buttig, für diese Sammlung.





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